Zerstreute Perlen [Teil 2]
152- „Gute Tage hat wer auf Gott vertraut.“
153- „Wohl dem, welchem der Himmel Gesundheit verlieh!“
154- „Langes Leben mit Gehorsam gegen Gott verbunden ist eines von den Ehrengewändern (d.h. eine von den Auszeichnungen) der Propheten.“
155- „Lange lebt wer wenig Not hat.“
156- „Streben nach Bildung ist besser als Streben nach Gold.“
157- „Fliege, auch mit gehemmten Schwingen“ (eig. ungeachtet der Verwicklung; d.h. geh frisch an´s Werk, trotz allen Schwierigkeiten).
158- „Dem geht der Kummer nie aus, dem die Hoffnung ausging.“
159- „Feindes Willen tun ist Verderben.“
160- „Gottes Willen tun ist Glück.“
161- „Wohl dem, der keine Angehörigen hat“ (d.h. dem keine Angehörigen Sorge, Kummer und Schande machen können).
162- „Ungerechtigkeit stürzt den, der sie übt.“
163- „Die Ungerechtigkeit der Könige ist besser als der Übermut ihrer Untertanen.“
164- „Der Klageruf des Unterdrücktens ist nicht vergebens.“
165- „Ungerechtigkeit führt den der sie übt in´s Verderben.“
166- „Durst nach Geld und Gut ist ärger als Durst nach Wasser.“
167- „Des Königs Schatten ist wie Gottes Schatten.“ (d.h. der König soll die Seinigen schützen, wie Gott die Menschen im Allgemeinen schützt.).
168- „Der finstere Schatten der Ungerechtigkeit verdunkelt den Glauben“ (d.h. Ungerechtigkeit schmälert den Wert des Glaubens. Vgl. Spr. 243).
169- „Weit hin streckt sich der Schatten des Edelmütigen“ (d.h. sein Schtz und seine Wohltätigkeit erstreckt sich auf viele).
170- „Der Schatten des Krummen ist krumm“ (d.h. Was vom schlechten kommt ist wieder schlecht).
171- „Lebe zufrieden: so bist du ein König.“
172- „Schlecht spricht wer lang spricht.“ (Vgl. Spr. 48).
173- „Der Ungerechte nimmt ein schlechtes Ende.“
174- „Hoher Sinn ist Glaubenspflicht“ (oder kommt vom wahren Glauben; vgl. No. 201).
175- „Ein verständiger Feind ist besser als ein unverständiger Freund.“
176- „Unglück ist des Glückes Vorläufer.“
177- „Statt Auszüge aus Büchern zu machen, merke lieber das Gelesene.“
178- „Die Strafe des Ungerechten ist schneller tod.“
179- „Auf jede Nacht folgt ein Tag.“
180- „Der hat schon viel gewonnen, den kein Schade traf.“
181- „Hoch im Preise stehen die Gottvertrauenden.“
182- „Lieber sich in den Tod stürzen, als mit jemand umgehen, zu dem man keine Liebe fühlt.“
183- „Ein verständiger Knabe ist besser als ein unverständiger Greis.“
184- „Wer nicht da ist, der bekommt auch nichts.“
185- „Hoch im Preise stehen die Gottesfürchtigen.“
186- „Der hintergeht dich, der dich zum Übeltun verleitet.“
187- „Der berückt dich, der dich durch Unwahrheiten zum Unwillen reizt.“
188- „Sich zürnend vom Rechte abwenden ist hässlich.“
189- „Des Gläubigen größter Gewinn ist, die Weisheit zu finden.“
190- „Heil dem, der Religiosität errungen hat.“
191- „Stolz auf Verdienste ist besser als Stolz auf Herkunft.“
192- „Das Mittel, deinen Gegner zu besiegen, ist langmut.“
193- „Des Menschen Handlungsweise verrät seine Herkunft.“
194- „Die Zweige geben Kunde von der Wurzel.“
195- „Heil dem, der keinen Schaden durch die Bosheit seiner Seele (d.h. durch die auf Zerstörung seines wahren Glückes gerichtete Tätigkeit seiner sinnlichen Seelt) litt.“
196- „Durch Wahrhaftigkeit zerbricht man seine Fesseln.“
197- „Jedes Herz hat seinen Teil von Sorgen.“
198- „Vergeudet ist die Wohltat, die man einem dafür Undankbaren erzeigte.“
199- „Des Menschen Rede gibt Kunde von dem, was in seinem Herzen ist.“
200- „Die Wahrheit anzunehmen ist Religionspflicht.“
201- „Herzensstärke gehört zum wahren Glauben“ (oder: kommt vom wahren Glauben; vgl. Spr. 174).
202- „Den Gierigen tötet seine eigene Gier.“
203- „Handle nach Maß und Regel: so bleibst du vor Fehltritten bewahrt.“
204- „Am Genossen eines Menschen erkennt man, wie es mit seiner Religiosität steht.“
205- „Die Nähe der Bösen ist verderblich.“
206- „Herzenshärte kommt von Übersättunng.“
207- „Worauf des Menschen Sinn gerichtet ist, das bestimmt seinen Wert.“
208- „Gottes Wort ist die wahre Seelenarznei.“
209- „Ein freigebiger Ungläubiger kann eher hoffen in das Paradies zu kommen, als ein geiziger Muslim.“
210- „Undankbarkeit für Gottes Gaben ist der Grund ihrer Zurücknahme.“
211- „Graues Haar ist Siechtum genug“ (nämlich auch ohne hinzukommende Altersschwäche und Krankheiten).
212- „Der Neidische hat an seinem Neide (Pein) genug.“
213- „In Geistesreife liegt des Wissens Vollendung.“
214- „Von den Mängeln der irdischen Güter brauchst du nur den zu kennen, dass sie vergänglich sind“ (d.h. das schon reicht hin, dich vor allzugroßer Anhänglichkeit an sie zu bewahren).
215- „Dich ernst zu stimmen, bedarf es nur des Bewusstseins Serblichkeit.“
216- „Die edelste Freigebigkeit ist die, wenn man, ihrer ungeachtet, noch um Nachsicht bitter“ (nämlich dass man nicht mehreres und besseres gibt).
217- „Keines anderen Todesboten bedarf es, als des grauen Haares.“
218- „Milde Rede fesselt die Herzen.“
219- „Sprich mild: so liebt man dich.“
220- „Das Greisalter gehört nicht mehr zum Leben.“
221- „Der Neidische findet weder Ruhe noch Rast.“
222- „Die Herrschaft des Wissens ist unvergänglich.“
223- „Schlafheit gebiert keinen Ruhm.“
224- „Jede Feindschaft hat irgendeinen Nutzen, nur die Feindschaft des Neidischen nicht.“
225- „Sehe der Mensch die Lebensfrist und ihr Verinnen: hassen würde er dann die Hoffnung und ihre Täuschungen.“
226- „Wer auf Hohes sinnt, hat Sorgen ohne Ende.“
227- „Wer viel Spricht, wird viel getadelt.“
228- „Bei süssem Wasser gibt´s viel Gedränge.“
229- „Eine Gesellschaft von Gelehrten gleicht der Blumenaue des Paradieses.“
230- „Des Menschen Hitze stürzt ihn in´s Verderben.“
231- „Umgang mit Bösen ist fahrt auf dem Meere.“
232- „Geschwiegen zu haben, hat noch niemand bereut.“
233- „Die Gesellschaften der Edeln sind die Westen der Rede“ (d.h. das in ihnen Gesprochene bleibt wohl verwahrt, wird nicht ausgeplaudert).
234- „Das Hauptverdienst eines Menschen ruht auf seiner Zunge.“
235- „Umgang mit jungen Leuten ist das Grab der Religiosität.“
236- „Das Licht des Gläubigen ist das Aufstehen bei Nacht“ (zum Gebete).
237- „Vergessenheit des Todes ist Rost des Herzens.“
238- „Erleuchte dein Herz (- nach anderer Lesensart: dein Grab-) durch das Beten im Nachtdunkel.“
239- „Dein eigener Tod wird dir angekündigt, wenn dein Haar sich grau färbt.“
240- „Schlaf ohne Furcht: so liegst du im weichsten Bette.“
241- „Aller Wünsche Erfüllung liegt im Genughaben“ (d.h. Wer zur Genüge hat, der hat nichts mehr zu wünschen).
242- „Das Schmerzensfeuer der Trennung ist dem der Hölle entnommen.“
243- „Verdunkle nicht den Glanz deiner weissen Haare durch Ungehorsam gegen Gott.“
244- „Gottesfurcht verklärt des Gläubigen Angesicht.“
245- „Wahrhaftigkeit verklärt das Angesicht.“
246- „Wohltaten am unrechten Orten anlegen (d.h. Unwürdigen erweisen) ist Ungerechtigkeit“ (nämlich gegen die derselben Würdigen).
247- „Wer sein Almosen dem Armen vorrückt, der verdient durch dasselbe mehr Strafe als Lohn.“
248- „Die Freundschaft des Albernen vergeht schnell.“
249- „Wehe dem, dessen Inneres böse und dessen Äußeres hässlich ist.“
250- „Einsamkeit ist besser als ein schlechter Gesellschafter.“
251- „Der födert sich, der dich vernachlässigt“ (indem er dich dadurch zur Übung der eigenen Kraft nötigt).
252- „Weh über den Neidischen durch seinen eigenen Neid!“
254- „Der Vormund eines Kindes ist Gottes Kostgänger.“
255- „Weh dem, der Ehrenmänner erbittert.“
256- „Die Sorgen des Menschen richten sich nach seinen Bestrebungen.“
257- „Hüte dich vor Feindes Freundesrate.“
258- „Die Sorge des zur Seeligkeit Auserwählten ist auf die Ewigkeit, die des zur Verdammnis Bestimmten auf die Welt gerichtet.“
259- „Die Vipern des Menschen sind seine hochstrebenden Pläne“ (d.h. sie gefährden sein Glück und Leben).
260- „Einer brockte zur Suppe ein, ein anderer ass sie.“
261- „Der Gierige ist verloren ehe er es merkt.“
262- „Lass sehen wer bei dir ist: so erfährt man was an dir ist.“
263- „Selbstfälligkeit ist des Menschen Verderben.“
264- „Heilsamer ist es, vor deiner eigenen Seele (d.h. vor deinen Affecten und Leidenschaften), als vor einem Löwen zu fliehen.“
265- „Ein Mensch ohne Humanität ist auch ohne Religiosität.“
266- „Keine Armut für den Tätigen.“
267- „Keine Ehre für den Lügner.“
268- „Keine Rube für den Neidischen.“
269- „Kein Kummer für den Genugsamen.“
270- „Der ist ohne Glauben, der ohne Treu und Glauben ist.“
271- „Kein Reichtum für den Verdienstlosen.“
272- „Keine Treue beim Weibe.“
273- „Was dir (durch Gottes Ratschluss) bestimmt ist, das wird dir zu Teil.“
274- „Der Ohrenbläser stiftet in einer Stunde Unfrieden für mehrere Monate.“
275- „Almosengeben verlängert das Leben.“
276- „Die Güter, welche Gott dir beschieden hat, suchen dich, so wie du sie.“
277- „Der Fürchtende hört zu fürchten auf, wenn er zu dem gelangt, was er gefürchtet hat.“
278- „Was der Beharrliche treibt, das gelingt ihm nach Wunsch.“
279- „Durch Wahrhaftigkeit gelangt man zu den Ehrenstufen der Großen.“
280- „Seiner Stammverwandten Herr wird man dadurch, dass man ihnen wohltut.“
281- „Man wird selig durch steten Umgang mit den Seligen“ (d.h. zur Seligkeit Bestimmten).
282- „Nichts mehr hoffen heisst Seelenruhe finden.“